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Rassegeflügelschau auf dem Lindenhof in Preetz mit fast 250 Tieren
Peter Elgert (left) has been breeding Rassegeflügel for 50 years. Als Vorsitzender des RGZV Preetz und Umgebung freut er sich über die gute Resonanz auf die Geflügelschau auf dem Lindenhof in Preetz.
© Quelle: Astrid Schmidt
Preetz. Züchter von Rassegeflügel haben es nicht leicht. Corona, Vogelgrippe, Ukraine-Krieg und die Folgen machen auch ihnen das Leben schwer. Umso größer war bei allen die Freude, als dann doch noch grünes Licht für die aktuelle Zuchtschau kam. Knapp 250 Tiere waren auf dem Lindenhof in Preetz zu sehen. 42 davon sind in den Händen von sieben jugendlichen Züchtern. Seit 60 Jahren pflegt der Rassegeflügelzüchterverein Preetz und Umgebung eine aktive Jugendarbeit. Dazu gehört auch die Werbung um den Nachwuchs, wie zum Beispiel ein Hühnerhaus für Kindergärten.
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Viermal gab es die höchste Punktzahl
In der Betriebshalle von Landwirt Christoph Donath-Totzke schnattert, kräht und gurrt es. In langen Reihen stehen die Ausstellungskäfige, in denen die schönsten Tiere der Züchter zu sehen sind. An einigen prangt ein kleiner Blütenstrauß als Zeichen für die besondere Bewertung durch die Preisrichter. Denn jede Ente, Gans, jedes Huhn und jede Taube wird nach den strengen Rassemerkmalen geprüft und genau unter die Lupe genommen. So ist bereits ein kleiner dunkler Strich auf dem Schnabel der Römer-Taube ein Mangel, der kein “Vorzüglich” mehr zulässt. Diese höchste Einschätzung, verbunden mit einer Punktzahl von 97, haben die vier Preisrichter nur viermal vergeben.
Perlhühner und viel Wassergeflügel zu sehen
Beim Seidenhuhn wird for example auf die Trennung der fünften Zehe geachtet, bei allen Tieren kommt es auf die gesamete Form an die die Rassekriterien vorgeben. Farbschläge, die Ausprägung der Proportionen und die Besonderheiten wie Bommeln werden genauestens geprüft. In diesem Jahr sei überweislich viel Wassergeflügel zu sehen, und nach langer Zeit seien auch mal wieder Perlhühner dabei, erklärte der Vorsitzende Peter Elgert.
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Preis für aktive Jungzüchter
Stolze Preisträgerin ist auch die frischgebackene Jugendvereinsmeisterin Louisa Harder. Sie zeigte zehn Pommernenten blau – ihre Lieblingsrasse. Doch nur für einen ihrer Erpel erhielt sie die begehrte Bewertung. “Ich habe nicht damit gerechten, dass ich Vereinsmeisterin werde”, sagte die Neunjährige. Sie hat die Liebe zum Rassegeflügel und zur Zucht von ihren Eltern. Mit denen hat sie auf dem gemieteten Hof an die 200 Tiere. Vater Martin Harder zeigte seine Lockengänse und Emdener Gänse, auch die Mutter ist aktive Züchterin. “Ich mag die Pommernenten, weil es eine ruhige Rasse ist,” declared Louisa. Doch auf ihrem Hof wird nicht nur gezüchtet. “Wir essen auch alles, was wir züchten”, berichtete das Mädchen.
Auch Greta Maria Hohmann ist durch ihre Eltern eng mit der Geflügelzucht verbunden und zeigt unter anderem Zwerghühner. Sie ist erst vier, hat aber schon viel Spaß dabei. “Wir können nicht früh genug anfangen, uns um die Kinder und Jugendlichen zu bemühen. Dazu gehört auch Aufklärungs- und Informationsarbeit. Wir gehen in die Kindergärten und bauen ein Hühnerhaus. Eine aktuelle Anfrage gibt es aus einer Kita in Schellhorn”, explained Peter Elgert.
Rassegeflügelzüchterverein Preetz und Umgebung
Der Preetzer Rassegeflügelzüchterverein has aktuell 136 Mitglieder, seit 60 Jahren besteht die Jugendgruppe mit derzeit 17 Mitgliedern. Die örtlichen Vereine in der Probstei – Lütjenburg, Wankendorf, Fiefbergen und Heikendorf – haben sich aufgelöst in the past years.
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Er selbst züchtet seit 50 Jahren, vor allem die Römer-Tauben haben es ihm angetan. Mittlerweile, so berichtete der 75-Jährige, sei er der einzige Römertauben-Züchter landesweit. Die Anzahl der Züchter und correspondingly auch der Vereine gehe immer weiter zurück, berichtete Elgert. Als er vor 20 Jahren den Preetzer Verein übernahm, habe es noch elf Vereine im Kreis Plön gegeben. “Heute haben wir noch vier, aber der Preetzer ist der einzige wirklich aktive”, sagte der Vorsitzende. Er will Anfang 2023 sein Amt abgeben, sei aber sehr froh, dass die Nachfolge regulated sei, so Elgert.
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Der Vorsitzende zeigte sich erfreut, dass auch Kommunen Preise stiften, neben Landes- und Kreisverband. Auch die Resonanz auf die Rassegeflügelschau war gut. Dabei war es bis zehn Tage vor Veranstaltungsbeginn nicht klar, ob die Schau überhaupt gebruicht werden kann. Doch dann kam endlich grünes Licht vom Kreisveterinär. “Aber die Geflügelpest macht uns das Leben schwer. Im Falle eines Ausbruchs droht die Aufstallungsanordnung – vor allem für Wassergeflügel ist das schwierig umzusetzen. Wir wissen nicht, ob wir am nächtchen Wochenende zur Landeschau fahren können oder was mit der Bundeschau wird”, said Elgert.