Der Bedarf an VPNs ist enorm, aber für die meisten Dienste muss man nach einer kurzen Testphase bezahlen. Doch es gibt Ausnahmen wie PrivadoVPN. Die bieten zwar eine Bezahlversion an, haben aber auch eine attrktive Gratis-Variante am Start. CHIP hat ausprobiert, was das VPN aus der Schweiz kann.
Die Nachfrage nach VPNs ist groß und der Markt hart umkämpft. Und einige kostenlose VPN-Dienste gibt es auch. Doch dabei sollten Sie immer aufpassen, denn der Betrieb eines VPN-Dienstes kostet Geld und das muss irgendwo wieder reinkommen. Deshalb sind kostenlose VPNs in der Regel abgespeckt, was noch akzeptabel ist. Vermeiden sollte man Dienste, die sich durch den Verkauf von Nutzerdaten querfinanzieren.
PrivadoVPN is interesting VPN-Angebot aus der Schweiz. Auch hier wird mit Bezahlversionen das Geld verdient, es ist aber auch eine Free-Version fest im Program, die sich länger nutzen lässt als viele Trial-Versionen anderer Hersteller. Wir haben uns PrivadoVPN Free angesehen.
Kostenloses VPN mit 10 GByte pro Monat
Sie kriegen mit PrivadoFree einen eingeschränkten VPN-Dienst, der das monatliche Datevolumen bei 10 GByte kappt. Außerdem können Sie nicht auf at 60 Standorte des Dienstes zugreifen, sondern nur auf 14. Weiterhin gestattet der kostenlose Tarif nur eine Verbindung, sprich Sie können PrivadoVPN nicht gleichzeitig auf mehreren Geräten einsetzen.
Unsere erste Einschätzung: Für Poweruser ist das kostenlose PrivadoVPN nichts, aber hier werden Gelegenheitsnutzer abgeholt, die ein VPN vielleicht für den Urlaub oder die Nutzung an öffentlichen Hotspots suchen.
VPN-Dienste im großen CHIP-Test
Sicherheit & Datenschutz
PrivadoVPN geht Sicherheit und Datenschutz mit der richtigen Einstellung an. Die Auswahl an VPN-Protokollen ist gut, WireGuard ist auch dabei und es soll demnächst zum Standardprotokoll werden. Wer möchte, kann aber auch OpenVPN oder IKEv2 fest einstellen.
Log-Dateien von IP-Adressen oder Nutzungsdaten erfasst der Anbieter nach eigenen Angaben nicht. Das wurde bisher aber noch nicht durch einen unabhängigen Audit nachvollzogen. Lediglich die verbrauchte Datenmenge wird im Auge behalten, in der Gratis-Version hat jeder Nutzer 10 GByte zur Verfügung, danach drosselt der Anbieter die Geschwindigkeit auf 1 MBit / s. Für die Anmeldung ist nur eine Mail-Adresse nötig.
DNS-, IP- oder WebRTC-Daten leakt PrivadoVPN nicht, ein Killswitch lässt sich zuschalten, der die Internetverbindung kappt, wenn das VPN nicht bereitsteht. Bisher ist die Datenschutzerklärung nur in englischer Sprache verfügbar, auf Nachfrage kündigte der Anbieter eine deutsche Übersetzung an.
Bedienung & Ausstattung beim Free-VPN
Die Bedienung ist simpel, auch wenn die Windows-Software nur mit englischer Oberfläche kommt. Land auswählen, Knopf drücken und ein paar Sekunden warten, dann steht die VPN-Verbindung. Die Einstellungen sind auch übersichtlich, neben den VPN-Protokollen lassen sich Killswitch und Auto Connect einstellen, dazu das Start- und Update-Verhalten des Clients.
Die Ausstattung ist solide, manche VPN-Anbieter haben aber ein paar Pfund mehr in der Waagschale, etwa Split-Tunneling (PrivadoVPN kann das nur auf Android), Tor-Anbindung oder Browser-Erweiterungen. Rund 450 Server in 46 Ländern hat PrivadoVPN im Angebot, die Free-Version is aber auf 9 Länder und 14 Standorte eingeschränkt. Im Vergleich zu anderen kostenlosen Angeboten ist PrivadoVPN sehr fair.
Netflix-Streaming aus den USA sowie Filesharing konnten wir in der kostenlosen Version von PrivadoVPN an den Start kriegen, auch wenn wir dafür das ein oder andere Mal den Server wechseln mussten. Das kennt man aber von VPN-Diensten, deren Server von Netflix & Co. immer wieder gerne gesperrt werden.
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Geschwindigkeit: Was bleibt vom schnellen Anschluss?
Ein VPN kann so sicher sein wie es will, wenn es die Nutzer zu stark ausbremst, dann werden die meisten zu einer anderen Lösung greifen. Wir messen deshalb bei VPN-Verbindungen immer Download-, Upload-Rate sowie Latenz. Achtung: Die Werte sind nicht vergleichbar mit denen im letzten VPN-Test, damals haben wir noch eine langsamere Internetverbindung verwendet.
Aktuell setzen wir einen GBit-Anschluss ein. Ohne VPN messen wir folgende Werte:
- Download: 810 MBit / s
- Upload: 50 MBit / s
- Latenz: 10 ms
Mit eingeschaltetem PrivadoVPN lassen wir uns automatisch mit dem schnellsten Server verbinden. Jetzt messen wir:
- Download: 300 MBit / s
- Upload: 45 MBit / s
- Latenz: 16 ms
Das Ergebnis zeigt, dass PrivadoVPN wie jeder andere VPN-Dienst auch eine Bremse ist, die 300 MBit / s sind aber ein starker Wert. Auch bei Upload und Latenz passt die gelieferte Performance.